Operationen – Katarakt

Was ist der „Graue Star“ - Katarakt?

Der Graue Star, auch Katarakt genannt, bezeichnet eine Eintrübung der ursprünglich klaren Augenlinse.

Folgende Symptome können im Laufe der Krankheit auftreten:

– Abnahme der Sehschärfe

– Zunahme der Blendempfindlichkeit

– Verringerung des Kontrastsehens

– Störung des Farbensehens

– Einschränkung des räumlichen Sehens

– Lichtquellen werden mit Halos oder Lichthöfen wahrgenommen

Vorsorge und Planung einer Katarakt-OP – Laserinterferenzbiometrie

Um vor der Kataraktoperation die optimale Linse für Sie zu berechnen, wird Ihnen im Augenärztlichen MVZ Braunschweig die sehr präzise Laserinterferenzbiometrie empfohlen. Nach einer berührungs- und schmerzfreien Messung wertet das Gerät alle nötigen Daten aus und bestimmt so, welche der möglichen Kunstlinsen am besten für Sie geeignet ist, um das optimale postoperative Ergebnis zu erzielen.

Diese Untersuchung gewährleisten die optimale Planung Ihrer OP, gehört jedoch leider nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alternativ kann eine manuelle Biometrie des Auges durchgeführt werden.

IHRE individuellen optischen Korrekturmöglichkeiten

Modernste Kunstlinsen gibt es in vielen Varianten und mit unterschiedlichen optischen Funktionen. Die Auswahl der Linse richtet sich immer nach dem Befinden Ihrer Augen, Ihren Bedürfnissen, Ihren besonderen Lebensumständen und individuellen Anforderungen, um Ihnen durch das Implantat möglichst optimale Sichtverhältnisse zu verschaffen.

 Neben den herkömmlichen einstärken (monofokal) Linsenimplantaten gibt es besondere Linsenvarianten, sogenannte Sonderlinsen.

 

Torische Linsen – bei Hornhautverkrümmung (Astigmatismus):

 Eine Hornhautverkrümmung verzerrt oder verschleiert die Sicht. Während des Linsenaustauschs gibt es zwei Möglichkeiten, diesen Sehfehler zu korrigieren:

Bei geringer Hornhautverkrümmung kann eine Hornhautplastik erfolgen. Hier wird die Hornhaut während der Operation so umgeformt, dass die Verzerrung verringert oder behoben wird.

Eine starke Hornhautverkrümmung kann durch eine speziell für ihr Auge angefertigte intraokulare Linse (torische Linse) ausgeglichen werden. Diese wird passend zur individuellen Hornhautform hergestellt.

 

EDOF Linsen – der Linsentyp für „Brillenunabhängigkeit“:

 EDOF (E xtended D epht O f F ocus (erweiterte Tiefenschärfe) Linsen haben ein neuartiges Linsendesign.

Sie bieten eine sehr gute Abbildung im Fern- und Zwischenbereich.

Dadurch vereinen EDOF Linsen zwei wichtige Vorteile:

  • mehr Brillen-Freiheit, da sie einen großen Sichtbereich abdecken und
  • weniger Blend- und Nebeneffekte als bei Multifokallinsen.

Patienten, die eine alltagstaugliche Lösung für einen aktiven Lebensstil ohne Gleitsichtbrille suchen, sind mit dieser Linse sehr gut versorgt.

Um die Abbildungsqualität weiter zu verbessern, kann die EDOF Linse auch in asphärischer Form eingesetzt werden.

 

Multifokale intraokulare Linsen – der „Ersatz“ für die Gleitsichtbrille:

Durch den Einsatz einer multifokalen intraokularen Linse (mfIOL) kann die geschwächte Nahsicht nach einer Staroperation entscheidend verbessert werden. Zwar können Bilder, die etwa eine Armlänge entfernt sind (z.B. bei der Arbeit am Computer), leichte Unschärfen aufweisen, doch ist die Sicht in dieser Zwischenentfernung sehr viel klarer als bei konventionellen monofokalen Linsen.

 

Asphärische Linsen – noch besser, noch schärfer sehen:

Durch ihre besondere Form weisen asphärische Linsen eine ausgezeichnete Abbildungsqualität auf. Optische Irritationen oder Abbildungsfehler können mit diesen Linsen verringert oder vollständig aufgehoben werden.

Vor allem bei Patienten mit großem Pupillendurchmesser kommt es mit herkömmlichen Kunstlinsen häufig zu Unschärfen oder Verzerrungen. Hier haben sich asphärische Linsen aufgrund ihrer speziellen Formung bewährt.

 

Blaufilterlinsen – zum Schutz der Makula:

Durch das gelbe Makula-Pigment wird das sensible Zentrum der Netzhaut (Makula) vor dem schädigenden Blaulichtanteil der Sonnenstrahlen geschützt. Mit steigendem Alter nimmt die Dichte des gelben Makula-Pigments kontinuierlich ab, daher ist eine Blaufilterlinse insbesondere bei bestehenden Makulaerkrankungen empfehlenswert.

 

„Add-On“ – die Linse auf der Linse:

Mit der so genannten Add-On-Linse können wir unseren Patienten eine ganz neuartige Lösung lib Korrektur der Kunstlinse erfolgen, um das Sehergebnis zu optimieren.

Mit Add-On-Linsen kann zum Beispiel auch lange nach einer Kataraktoperation die Nahsicht verbessert werden. Ebenfalls lässt sich ein zusätzlicher Blaufilter für den optimalen Lichtschutz der Netzhaut aktivieren.

 

Sobald wir Ihre Augen fachärztlich untersucht und Ihre individuellen Wünsche in einem persönlichen Gespräch ermittelt haben, entscheiden wir, welche Linsenart für Sie am besten geeignet ist.

Der operative Eingriff

Allein die chirurgische Vorbereitung einer Linsenimplantation erfordert höchste Präzision und Perfektion von Operateur und Team. Im Augenärztlichen MVZ Braunschweig bieten wir Ihnen maximale Erfahrung durch tausende erfolgreiche Eingriffe.

Die Implantation einer Kunstlinse erfolgt in einem ambulanten Eingriff, der neben dem OP-Team stets von einem Anästhesisten betreut wird. In der Regel ist keine Vollnarkose notwendig.

 

Kataraktoperation mittels Phakoemulsifikation

Bei dieser seit Jahrzehnten bewährten Operationstechnik wird zunächst die Linsenkapsel eröffnet und anschließend das getrübte Linsenmaterial per Ultraschall zerkleinert und abgesaugt.

In den geleerten Kapselsack wird dann die gefaltete Kunstlinse, die so genannte Hinterkammerlinse, eingesetzt, die für jedes Auge individuell ermittelt wurde. Diese gefaltete Linse besteht aus einem sehr weichen Material und wird in die leere Kapselhülle eingeführt. Dort kann sie sich entfalten und sich dem Auge anpassen. Kleine, flexible Bügel stabilisieren die Linse im Kapselsack.

Kunstlinsen verbleiben dauerhaft und praktisch unverändert im Auge. Die Operation muss nicht wiederholt werden.

 

Der OP-Ablauf

Sie erhalten vor der Operation von unserem Anästhesisten ein Beruhigungsmittel. Anschließend erfolgt die lokale Betäubung des zu operierenden Auges, sodass sie während des Eingriffs weder Nervosität noch Schmerz verspüren. Das zweite Auge kann wenige Wochen später operiert werden.

Die Nachsorge

Entscheidend für einen erfolgreichen und möglichst schnellen Heilungsprozess sind die richtige und sorgsame Nachbehandlung mit speziellen Augentropfen oder Augensalbe und die regelmäßige Untersuchung durch den Facharzt.

Erscheinen Sie unbedingt zu den vereinbarten Terminen für die Nachuntersuchungen – es ist sehr wichtig, dass Ihr Auge am Tag nach der Operation kontrolliert wird! Die erste Nachuntersuchung findet in unserer Praxis oder bei ihrem Haus-Augenarzt statt, erst dort wird der Augenverband entfernt.

Nach der Operation müssen Sie schwere körperliche Tätigkeiten, Schwimmen und Saunagänge vermeiden, bis Ihr Augenarzt es Ihnen wieder erlaubt. Reiben oder drücken Sie nicht am Auge. Eine gewisse Blendempfindlichkeit ist nach der Operation normal. Schonen Sie Ihre Augen und lesen Sie in den ersten Wochen nicht mehr als notwendig. Fernsehen ist eher vorteilhaft.

Suchen Sie sofort einen Augenarzt auf, wenn folgende Alarmzeichen auftreten:

– Rötungen

– Schmerzen

– Sehverschlechterung